Eigentlich sollte das E-Auto die Umwelt retten und die Klimakatastrophe verhindern. Doch ausgerechnet das Landesumweltamt hat etwas dagegen. Man zwingt Tesla nun dazu, 2.000 brandneue Fahrzeuge zu verschrotten.
Noch bevor rund 2.000 Fahrzeuge von Tesla mit ihren Reifen die Fahrbahn berühren, müssen sie in die Schrottpresse. Das verlangt das Brandenburger Umweltamt. Doch worum geht es eigentlich? Tesla beantragte für seine Fabrik in Grünheide – trotz fehlender abschließender Genehmigung – weitere Möglichkeiten für Vorab-Tests. Denn: Die Qualität der ersten Test-Exemplare sei „mangelhaft“ gewesen. Das Brandenburger Landesamt für Umwelt hat den Antrag für einen Funktionstest mit bis zu 2.000 weiteren E-Auto-Modellen freigegeben. Allerdings nicht ohne Ausnahmen.
Tesla und der teure E-Auto-Schrott
Wie im Genehmigungsverfahren des Umweltamts zu lesen ist, knüpft man Bedingungen an den weiteren Funktionstest. So heißt es in dem Dokument: „Die während der Anlagenprüfungen erzeugten Teile und Karossen dürfen nicht als Verkaufsware genutzt werden.“ Eine Verwendung der während der Anlagenprüfungen erzeugten Teile und Karossen für die Produktion von verkaufsfähigen Kraftfahrzeugen sei dem Umweltamt zufolge nicht zulässig. Für Tesla heißt das: Man darf zwar 2.000 E-Auto-Modelle produzieren. Doch anschließend müssen sie in die Schrottpresse. https://5e35537f186a4c06d62a9aa8ad95429a.safeframe.googlesyndication.com/safeframe/1-0-38/html/container.html
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Für Tesla ist dieser Testlauf eine teure Angelegenheit. Die Genehmigung gilt für das Model Y. Der durchschnittliche Verkaufspreis liegt bei rund 60.500 Euro. Demnach produziert der US-Autobauer Fahrzeuge im Wert von 121 Millionen Euro für die Schrottpresse. Doch nicht nur das Geld spielt eine Rolle. Zwar stellt das Umweltamt Anforderungen an Tesla hinsichtlich den entstehenden Abfällen, sowie der Luftschadstoffe und der „Geräusche im Zusammenhang mit den beantragten Prüfungen“. Die unnötige Ressourcenverschwendung, für die das Umweltamt aber ebenso verantwortlich ist, macht die Aktion zu einem Paradoxon.
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Eine halbe Million Elektroautos im Jahr
Seit 2020 baut der wertvollste Autobauer der Welt eine Fabrik im brandenburgischen Grünheide. Jedes Jahr sollen hier bis zu 500.000 E-Autos vom Band rollen – bei Vollauslastung. Zunächst sollen nur 1.000 Model Y pro Woche aus dem Werk rollen. Tesla wollte eigentlich schon 2020 mit der Fertigung starten. Doch die deutschen Behörden und das Umweltamt machten Elon Musk immer wieder einen Strich durch die Rechnung. In dem Werk, das rund 30 Kilometer von Berlin entfernt ist, sollen bald über 12.000 Menschen arbeiten. Aktuell sind es knapp 2.000 Mitarbeiter.